Für den „Dexter“-Darsteller Sean Patrick Flanery ist Jiujitsu ein unschlagbares Workout

Folgendes Interview erschien in der New York Times, am 1. Juni 2013 unter dem Titel: For ‚Dexter‘ actor Sean Patrick Flanery, jiujitsu is an unbeatable workout

Sean Patrick Flanery spielte einen Ex-Cop in der achten Staffel der Fernsehserie „Dexter“ und einen Musiklehrer in dem neuen Film „Broken Horses“. Aber es gibt noch eine andere große Rolle in seinem Leben: Flanery, 47, unterrichtet und trainiert brasilianisches Jiu-Jitsu in seinem eigenen Studio in Los Angeles, Dynamix.

Sie haben verschiedene Arten von Kampfsport trainiert. Warum haben Sie sich für brasilianisches Jiu-Jitsu entschieden?

Als ich das erste Mal sparren ging, wog mein Sparringspartner 135 Pfund und war klatschnass. Ich wiege 170 Pfund. Ich rollte mich beim Sparring mit ihm zusammen, und er wickelte mich in einen Knoten ein. Er hätte alles mit mir machen können, was er wollte. Er hätte mir alles nehmen können, was ich besaß, und ich hätte nichts tun können.

Ich war schon sehr lange Kampfsportler, und mir wurde klar, dass dieser Kerl nicht einmal einen schwarzen Gürtel hatte. Er war ein blauer Gürtel, der erste Gürtel, und doch konnte er mir alles antun, was er wollte, und ich hätte nichts dagegen tun können. Ich wollte diese Macht. Ich wollte wissen, was ich dafür eintauschen muss, um sie zu bekommen. Und die Antwort lautete: Zeit, Konzentration, Fokus und Hingabe. Und das ist mir bis zum heutigen Tag so wichtig geworden.

Wie unterscheidet sich brasilianisches Jiu-Jitsu von anderen Kampfsportarten?

Die Konzepte und die Philosophie sind unterschiedlich. Schlagen ist zum Beispiel Schlagen. Jede Schlagkunst ist auf Reichweite angewiesen, und Reichweite in einer Schlagkunst erfordert einen willfährigen Partner. Damit ich dich schlagen kann, musst du in Reichweite meines Schlages sein.

Aber du könntest dich umdrehen und weglaufen. Aber beim Grappling (die Anwendung von Griffen und Schlössern, um einen Gegner ruhig zu stellen) im brasilianischen Jiujitsu kannst du nicht weglaufen. Ich brauche nichts von dir. Sobald ich dich im Griff habe, ist alles, was ich habe, in mir und nicht in dir. Das ist das Wunderbare am Grappling. Alle deine Instinkte beim Grappling sind falsch. Du musst so gut wie alles neu lernen. Wenn ich auf dir liege, ist dein Instinkt, dich zu drehen und dein Gesicht zu schützen. Aber wenn du dich umdrehst, kann ich dir den ganzen Schaden zufügen und du kannst nichts dagegen tun.

Wie wirkt sich das Üben von brasilianischem Jiu-Jitsu auf Ihr tägliches Leben aus?

Als Schauspieler habe ich nicht viel Kontrolle über meine Zukunft und mein Schicksal. Viele Schauspieler sitzen herum und warten darauf, dass das Telefon klingelt. Mit meiner Akademie habe ich keine Zeit, herumzusitzen. Das mindert die mögliche Verbitterung und den Groll, der entstehen kann, wenn man herumsitzt und auf eine Rolle wartet. … Es hat etwas unglaublich Ermächtigendes, in einen Raum zu gehen und zu wissen: „Wow, wenn etwas passiert, könnte ich all diese Leute einschläfern.“ Das muss ich aber nicht. Und das heißt nicht, dass ich es tun werde, aber es verändert die Art und Weise, wie man in einen Sitzungssaal geht oder mit Rüpeln umgeht.

Sie haben Ihren schwarzen Gürtel 2008 erhalten. Wie lange hat es gedauert, ihn zu bekommen, und was bedeutet er?

Normalerweise sagt man, dass es 10 Jahre dauert, bis man den schwarzen Gürtel hat, und es kann 10 Jahre dauern, wenn man viermal pro Woche trainiert. Ich habe meinen Gürtel in sieben Jahren bekommen, aber ich habe so ziemlich in der Akademie gelebt. Auf der höchsten Stufe hat man alle rudimentären Werkzeuge erworben, mit denen man seinen Weg gehen kann, aber das bedeutet nicht, dass man sie beherrscht.

Und es bedeutet auch nicht, dass man der Beste ist, den es gibt. … Um einen schwarzen Gürtel zu haben, muss man alle Informationen haben und in der Lage sein, sie richtig auszuführen, und man muss in der Lage sein, die Informationen kurz, prägnant und deutlich für zukünftige Generationen von brasilianischen Jiu-Jitsu-Praktizierenden zu vermitteln. Der schwarze Gürtel ist eine meiner größten Errungenschaften, auf die ich sehr stolz bin, und ich möchte der beste Lehrer sein, der ich sein kann.

Warum war es für Sie wichtig, Ihr eigenes Studio zu eröffnen und zu unterrichten?

Ich wollte die brasilianische Technik mit dem amerikanischen Geschäftsmodell verbinden. Ich dachte, das könnte erfolgreich sein. Und ich wollte einen Ort, um dafür zu werben und Konzepte und Philosophien zu verbreiten, die sich sehr vom heutigen Jiu-Jitsu unterscheiden, eher ein grundlegender Kampfstil, bei dem es darum geht, sicher zu bleiben und seine Position langsam und methodisch voranzutreiben, bis man allen Schaden anrichten kann und keinen mehr erleidet und dann den Kampf gewinnt.

Und die Akademie ist ein Zufluchtsort. Innerhalb der Türen sind alle gleich. Gestern war [Regisseur] Guy Ritchie hier, und wir haben Ärzte, Anwälte, [Talent-]Agenten, und wir haben Leute, die alle hier trainieren, aber nur selten würden sie je fachsimpeln. Wir haben ein gemeinsames Ziel, das wir alle anstreben, und wir helfen uns gegenseitig.

Thai-Boxer

Die Kampfkunst Takeda-ryū

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Tradition dieser circa 800 Jahre alten japanischen Kampfkunst innerhalb der Familie Takeda über alle Generationen weitergereicht. Doch als Ōba Ichio im Jahre 1959 starb, verschwand mit ihm auch die Hauptlinie dieser Schule.

Ein Rückblick in die Geschichte

Die Rebellion der Kumaso fand im Jahre 97 n. Chr. während der Herrschaft von Kaiser Keikō statt. Des Kaisers Thronfolger Yamatotakeru no mikoto sollte deshalb zu einer Strafexpedition aufbrechen. Auf dem Weg dorthin hielt er am Wasserfall Kamiyo an und vollführte eine Reinigungszeremonie. Dabei öffnete er seine Arme, um die Kraft des Geistes zu empfangen. In diesem Moment fuhr die ganze Kraft seines Körpers in seine Fingerspitzen. Es war zugleich der Moment, in dem er den Entschluss fasste, die Kumaso anzugreifen.

 

Als Frau verkleidet, schlich er sich in das feindliche Lager und suchte den schlafenden Anführer auf. Als dieser sogleich in Angriff überging, öffnete Prinz Yamatotakeru no mikoto seine Arme, um erneut die geistige Kraft zu erfahren. Dann warf er den feindlichen Anführer nieder. Seine Technik, die Arme auszubreiten, um den Gegner sodann niederzuwerfen, war der Beginn des Aiki. Um den Palast zu schützen, gab er sein Können an Takeda no kimi no mikoto weiter, mit dem gemeinsam er zu den Schutzpatronen dieser Schule geworden ist.

 

Das Wissen um diese Art zu kämpfen gelangte schließlich bis zu General Minamoto Shinrasaburō Yoshimitsu, mit dessen Namen sie nun verbunden ist. Dessen Sohn Takeda Yoshikiyo (1075–1149) fasste die Techniken systematisch zusammen und unterrichtete die Takeda-Samurai darin. Takeda Yoshikiyo gilt daher als der erste Soke der Takeda-ryū.

 

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lehrte Sokaku Takeda eine Abwandlung des Takeda-ryū, das „Daitō-ryū Aiki-jūjutsu“. Ōba Ichio war der jüngste japanische Träger des fünften Dan und machte die Schule sehr populär, vielleicht nicht zuletzt, weil er den Namen von Aiki no Jutsu (合氣之術) in Takeda-ryū Aiki (武田流合氣) änderte.

 

Takeda-ryū Nakamura-ha

 

Doch Ōba starb im Jahre 1959 und hatte es versäumt, einen Nachfolger zu benennen, wenngleich Shihan Moritomo als sein legitimer Nachfolger gehandelt wurde, weil er besonders lange von Soke Ōba als Shihan ausgebildet worden war. Moritomo wollte aber diese Position nicht übernehmen. Schließlich einigte man sich auf Nakamura Hisashi, der nun die Führung der Schule übernehmen sollte.

 

Allerdings verlangte die Familie Sato Geld für diesen Schritt, was Nakamura dazu veranlasste, diese „Ehre“ abzulehnen. Wenige Jahre später setzte er seine eigene Interpretation der Kampfkunst in der Gründung von Takeda-ryū Nakamura-ha um. Dennoch gilt Soke Nakamura in japanischen Fachkreisen als legitimer Nachfolger von Takeda-ryū.

Bekanntwerden in Europa

 

Monika Werhahn-Mees ist die Enkelin von Konrad Adenauer. Im Jahre 1983 lernte sie als erste Europäerin Takeda-ryū von Meister Toyoshima in Tokio. Vier Jahre später eröffnete sie das erste Dojo im belgischen Arlon. Im Jahre 1990 wurde die „European Sobukai Takeda-ryū“ (EST) in Avignon gegründet und 1993 die „International Society for Takeda Budo“ (ISTB). Wiederum vier Jahre später gründete Roland Maroteaux Takeda-ryū Maroto Ha.

 

Im Jahre 2005 erfolgte die Gründung von Takeda-ryū Kobilza Ha durch Siegfried Kobilza. Seit 2009 befindet sich der Sitz der europäischen Vertretung von Takeda-ryū Nakamura Ha in Belgien und seit 2016 war Christian Hausegger in Österreich offizieller Repräsentant von Takeda-ryū Nakamura Ha. Ende 2021 hat er die Sobudo Academy gegründet, über die er seine eigene Interpretation der Kampfkunst via Online-Trainings verbreitet.

 

Im Japanischen wird die Kampfkunst allgemein als Budo bezeichnet, die Kriegstechnik dagegen als Bujutsu. Die Schule des Takeda-ryū wird in sieben Disziplinen (auf unterschiedlichen Niveaus) untergliedert:

 

  • Aiki no Jutsu
  • Iaijutsu
  • Jojutsu
  • Jukempo
  • Kenjutsu
  • Shurikenjutsu
  • Shugijutsu
  • Bujutsuido

 

Graduierungen

 

Es war der Begründer des Judo, Kanō Jigorō, der für Kampfkünste das Graduierungssystem des Go-Spiels mit Dangraden und Kyū einführte. Dieses System ist aber nicht nur ein Sammelsurium von Lizenzen und Graden, sondern es setzt überdies voraus, dass jeder Lehrer oder Meister neben den physiologischen Fähigkeiten auch bestimmte psychologische und philosophische Qualitäten mitbringen muss. Jede Disziplin startet mit dem 8. Kyu, um die Schüler bis zum 1. Kyu voranzubringen. Erst danach gibt es den 1. Dan, der schließlich im 8. Dan gipfelt.

 

Kampfsportarten im Vergleich

Die Zeiten sind rauer geworden. Während die 1970-er Jahre im Schlepptau von Peace und Woodstock dadurch gekennzeichnet waren, dass die jungen Menschen ihre Meinungsverschiedenheiten fair, gesittet ausdiskutierten und den Kriegsdienst verweigerten, sind die modernen Gesellschaften durch eine unerträgliche Verrohung gekennzeichnet, woran die sogenannten Ballerspiele einen nicht unerheblichen Anteil tragen.

Man kann sich zuweilen des Eindrucks nicht erwehren, dass die Jugendlichen jener Generation ohne Digitalisierung ein höheres kulturelles Zivilisationsniveau erreicht hatten. Es war vor allem der Vietnamkrieg, der die jungen Menschen damals nachhaltig beeindruckt hatte und Gewalt sehr negativ besetzte.

Statistisch sieht das heute so aus, dass zum Beispiel 35 Prozent aller Frauen bis zu ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erleben müssen oder dass im Jahre 2019 allein in Deutschland fast 5,5 Millionen Straftaten registriert wurden.

Vielleicht gerade deshalb erfreut sich der Kampfsport nun zurecht immer größerer Beliebtheit, ein paar stereotype Aussagen darüber möchte ich hier kurz zusammenstellen:

KAMPFSPORT

  • fördert die Fitness, macht dich selbstbewusster, hilft bei der Konzentration und beim Lernen, macht wehrhaft.
  • ist vor allem in asiatischen Ländern entwickelt worden, woraus modernere Stilrichtungen in den USA und in Israel entstanden sind.
  • setzt auf Verteidigung durch mentale Stärke, bindet bei Bedarf aber auch Waffen mit ein.
  • lebt von Abwehrtechniken, spart aber auch nicht an Angriffsoptionen.
  • braucht eine gute Schule, die durch einen ansprechenden gemeinschaftlichen Vereinsgedanken gekennzeichnet ist.
  • tut nicht weh. Es dauert lange, bis es zum Wettkampf und Vollkontakt kommt. Am Anfang stehen Ausdauertraining, Abwehr- sowie Schlag- und Tritttechniken im Fokus.

Eine lange Liste

Die Geschichte des Kampfsports hat inzwischen viele Varianten hervorgebracht, um auch wirklich jedem eine Möglichkeit zu eröffnen, genau das Richtige für sich zu entdecken:

  • Capoeira
  • Escrima
  • Hapkido
  • Judo
  • Jiu Jitsu
  • Karate
  • Kickboxen
  • Krav Maga
  • Kung Fu
  • MMA
  • Muay Thai
  • Ninjutsu
  • Tae Bo
  • Taekwondo
  • Tai Chi
  • Wing Chun

Welcher Kampfsport eignet sich für Kinder?

Kinder sind Alleskönner, vorausgesetzt, ein guter Trainer weiß mit Kindern richtig umzugehen und arbeitet ausgiebig mit spielerischen Elementen.

Sollten auch Senioren noch Kampfsport betreiben?

Der (gute) Wille ist entscheidend. Gewiss gibt es bei manchen Kampfsportarten schwierige Bewegungsabläufe, die weniger gut von Senioren durchgeführt werden können. Krav Maga ist beispielsweise ganz auf Selbstverteidigung fokussiert und bei Judo macht man sich einfach die Kraft des Angreifers zunutze, wobei aber die Torsionskräfte auf den Rücken nicht zu unterschätzen sind. Wer vor allem seiner Fitness Vorschub leisten möchte, entscheidet sich vielleicht für Jiu Jitsu, Tai Chi oder Wing Chun.

Kampfsport für Frauen?

Abgesehen davon, dass es hinsichtlich des Kampfsports für Frauen keinerlei Einschränkungen gibt, sind allerorts spezielle Frauenkurse im Angebot, um bei Bedarf auch ohne Männer trainieren zu können.

Wer die Wahl hat, hat die Qual

Wenn sich das Militär für eine Kampfsportart interessiert, dann soll diese möglichst schnell von jedem erlernt werden können. Dies ist bei Krav Maga, Sambo und Kickboxen durchaus der Fall. Auf der anderen Seite gibt es Kampfstile, die man sein ganzes Leben lang lernen muss, weil sie auch dazu dienen, seinen Geist mit der Umwelt in einer höheren Bewusstseinsebene für immer zu versöhnen.

Wann bin ich ein Meister?

Wer zweimal pro Woche zum Training geht, wird die wesentlichen Bewegungsabläufe wie Schläge und Tritte oder Hebel und Würfe innerhalb eines Jahres gelernt haben. Es gibt aber bei den meisten Kampfsportarten auch besonders schwierige Kicks, die eine sehr gute Beweglichkeit erfordern. Wer diese von Hause aus nicht mitbringt, wird sich an diesen Stellen lange schwertun.

Was gibt es zum Thema Kondition zu sagen?

Wer schon mal an einem Trainingskampf teilgenommen hat, weiß, wie enorm anstrengend so etwas ist. Daher ist eine gute Kondition die Grundvoraussetzung für den Sieg. Dies gilt insbesondere für die Selbstverteidigung, bei der es nicht selten darum geht, es zugleich mit mehreren Gegnern aufzunehmen. MMA, Muay Thai und Kickboxen sind zum Beispiel Kampfsportarten, die sich durch viele Kicks auszeichnen und deshalb besonders anstrengend sind.

Wie viel Kraft muss man für einen Kampfsport mitbringen?

Wie oben schon erwähnt, wird bei Judo und Jiu Jitsu die Kraft des Gegners genutzt, sodass sich diese Kampfsportarten auch für weniger mit Muskelpaketen ausgestattete Menschen eignen. Krav Maga oder Sambo ist in seiner Weise so effektiv, dass auch dafür die Muskelkraft nicht entscheidend ist. Wer aber meint, dass ihm für seinen Kampfsport noch ein paar mehr Muskeln gut zu Gesicht stünden, ist gut beraten, sein Trainingsprogramm um ein Muskelaufbautraining zu ergänzen.

Grenzen der Beweglichkeit

Fast bei jeder Kampfsportart lernen die Fortgeschrittenen bestimmte Tritttechniken, die ohne eine gute Gelenkigkeit nicht zu meistern sind. Dies gilt insbesondere für Muay Thai, Taekwondo und Kickboxen. Der Anfänger wird damit aber noch nicht konfrontiert, sodass er genug Zeit hat, seine Beweglichkeit durch regelmäßiges Training erst einmal aufzubauen.

Wenn Sie es auf Selbstverteidigung abgesehen haben

Dann sollten Sie unbedingt über Krav Maga nachdenken. Dessen Konzept sieht vor, dass es jeder schnell lernen kann, dass es sehr effektiv ist und keine zu hohen körperlichen Anforderungen stellt. Es nutzt zudem ganz natürliche Reflexe aus. Egal, was es am Ende sein soll, belegen Sie vor einem verbindlichen Vertragsabschluss stets erst einmal einen sogenannten Schnupperkurs, denn neben dem Sport selbst sind es ja auch das gesamte Umfeld, die Trainingspartner und der Trainer, die auf Dauer stimmig sein sollen, um motiviert dabei zu bleiben.

Wann sollte ich mich zum Wettkampf anmelden?

Wer es zu früh tut, geht im Vollkontakt kläglich unter, das ist bitter und demotivierend. So richtig sitzen die Kampftechniken erst nach Jahren und auch der Aufbau der nötigen Kondition erfordert seine Zeit. Dennoch muss man nicht erst auf den Schwarzen Gürtel warten. Nach zwei bis drei Jahren regelmäßigen, ernsthaften Trainings, und da reden wir von fünfmal pro Woche, ist die Zeit für den ersten Wettkampf durchaus gekommen.

Wie steht es um die Kosten?

Die Mitgliedschaft in einem Verein für Kampfkunst kostet in etwa 30 bis 100 Euro pro Monat. Das Probetraining ist in der Regel sogar kostenlos und sollte unbedingt wahrgenommen werden, damit man wirklich weiß, wofür man da unterschreibt.

Der Bayerischer Amateur-Box-Verband (BABV)

Vor gut 100 Jahren wurde der Deutsche Reichsverband für Amateurboxer gegründet. Das war zugleich die Initialzündung dafür, dass viele deutsche Sportvereine ihre eigene Boxabteilung aufbauten. Sehr bald danach, im Jahres 1922, hielten mehrere Verantwortliche in Frankfurt am Main eine konstituierende Sitzung ab. Die Herren kamen damals extra aus Baden, Württemberg, Bayern, Hessen, der Pfalz und Rheinhessen angereist. Das war der Startschuss des Süddeutschen Amateur-Box-Verbandes.

Doch schon ein Jahr später trat Bayern aus dem Süddeutschen Amateur-Box-Verband aus und gründete noch im Mai 1923 den Bayerischen Amateur-Box-Verband in der Landeshauptstadt München. Bereits in jenem denkwürdigen Gründungsjahr konnte der BABV mit dem ersten deutschen Meister im Schwergewicht Ludwig Haymann aus München glänzen.

Danach ging es mit Auböck (Fliegengewicht), Kugler (Weltergewicht), Schleinkofer (Federgewicht) oder Schiller (Halbschwergewicht) Schlag auf Schlag weiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Verband schnell wieder auf die Beine. Im Jahre 1948 gehörten dem BABV schon wieder 125 Vereine und fast 6.500 Mitglieder an. Der erste deutsche Meister der Nachkriegszeit war 1950 Fritz Ehmann aus Weiden.

In den letzten Jahren waren es vor allem die starken bayerischen Boxerinnen, die für den BABV Furore machten. Die Früchte ihrer harten Arbeit waren mehrere Silber- und Bronzemedaillen bei Europameisterschaften. In diesem Zusammenhang tauchten die Namen Katinka Semrau, Mandy Berg, Lena Maier und Elvira Alberti am Firmament der erfolgreichen Boxerinnen auf.

Unter der Präsidentschaft Willy Ortlieb wurden im Jahre 1982 die II. Boxweltmeisterschaften in München sehr erfolgreich ausgerichtet. Nach beziehungsweise durch die deutsche Wiedervereinigung mussten auch die beiden deutschen Boxverbände unter eine Haube gebracht werden.

Mit Stand 1. Januar 2018 waren es 125 Vereine und Abteilungen, die dem Bayerischen Amateur-Box-Verband angehörten. Die Mitgliederzahl betrug zu diesem Zeitpunkt mehr als 12.000. Über gültige Startausweise verfügten 1.025 Athleten und 110 Athletinnen.

Wer auf der Internetseite des BABV ein bisschen stöbern mag, findet hier viel Lesenswertes:

https://www.boxen-babv.de/

Thai-Boxer

Thaiboxen – härtester Kampfsport und bestes Fitnessprogramm

Das Thaiboxen (Muay Thai) gehört zu den ältesten, härtesten und effektivsten Kampfstilen und nimmt daher einen Spitzenplatz bei den „Mixed Martial Arts“ ein. Dennoch muss Muay Thai nicht ausschließlich als Wettkampfsport betrieben werden, denn diesen Sport können Sie auch völlig kampflos als reine Fitnessquelle ausüben.

In diesem Punkt geben die Frauen heute den Ton an, nicht zuletzt, weil sich die Techniken ganz hervorragend zur Selbstverteidigung eignen.

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